enn ich aus Franken zurück bin, dann benötige ich für das Verdauen bestimmter Eindrücke immer etwas länger. Besonders schwer im Magen liegt mir traditionell mein Lieblings-Schloß Pommersfelden, welches ich seit mittlerweile 26 Jahren kenne und regelmäßig besuche und welches sich immer wieder als besonders guter und treuer Urlaubs-Kumpel aufdrängt (wenn man das so sagen darf). Hilfreich ist natürlich auch die Tatsache, daß ich zum Bauherrn des Schlosses ebenfalls ein eher freundschaftliches Verhältnis pflege, weil Lothar Franz von Schönborn in meiner Phantasie (verifiziert durch diverse überlieferte Anekdoten) stets als Mensch auftaucht, der eben nicht nur Fürst und Bischof war, sondern auch Pfiffikus, Ulknudel, Neugieriger, Kindskopf und Leidenschaftsgetriebener, womit sich ein Mix ergibt, der mir außerordentlich sympathisch ist. Ich habe schon einmal an anderer Stelle geschrieben, daß ich im Schloß Weißenstein immer dieses seltene Gefühl habe, in einem Bau zu stehen, der zusammen mit seinem Bauherrn eigentlich eine Einheit bildet. Klar ist das Schloß heute noch beeindruckend und natürlich besitzt es eine ganz besondere, bei aller Pracht doch irgendwie einladende und augenzwinkernde Ausstrahlung. Aber die hat es eben nur, weil es genau diesen Bauherrn hatte. So richtig funktioniert hat Weißenstein als Schloß daher wohl nur in den Jahren, in denen Lothar Franz von Schönborn dort Hof hielt. Die berühmte Frage nach der historischen Persönlichkeit, die man gerne mal träfe, kann ich daher nur beantworten mit: Lothar Franz von Schönborn im Schloß Weißenstein zu Pommersfelden, wo er mir eine Privatführung gibt, bei der er mir das Schloß nicht erklärt, sondern vorlebt.
Genug geschwatzt. Hier gibt es jetzt ein paar Stiche des Schlosses von Salomon Kleiner:
Genug geschwatzt. Hier gibt es jetzt ein paar Stiche des Schlosses von Salomon Kleiner:
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