Donnerstag, 3. März 2016

Das Photo

s hat kein davor, und es hat kein danach. Die Zeit preßt sich von beiden Seiten in engstmöglicher Weise an das Photo heran. Sie hält es fest wie in einem Schraubstock und läßt es nirgendwohin entfliehen. Das Leben reißt Dich mit in Momenten, die zu Sekunden werden, zu Stunden, Tagen, Wochen, Monaten, Jahren und die sich letztlich anhäufen zum Leben selbst. Wie in einem Film läufst Du durch die Augenblicke, die Dir wiederum durch die Finger gleiten. Die Zeit hält niemals inne, um sich mit Dir am Ersehnten, am Geliebten, am Unersetzlichen zu erfreuen. Doch herausgerissen aus dem Fluß Deines Lebens liegt vor Dir der eingefrorene Moment, das einzelne Bild, das Photo und lügt Dich an mit einem Gesicht, daß nie altert, einem Leib, der nie verwest, einer Gegenwart, die nie vergeht und einem Versprechen, das außerhalb seiner selbst nie gehalten werden kann. Es sagt: "Ich bleibe, wie ich bin" und wirft Dich zurück in den Strom.

1 Kommentar:

sacerdos viennensis hat gesagt…

Und doch liebe ich es ;-)